Die Vielfalt von

Gottes Schöpfung zeigt sich unter anderem beim Phänomen der Intersexualität. Die FAZ berichtete etwa am 26.10.2013 in der Onlineausgabe unter dem Titel „Mein Freund Gerda“ über Eltern, die sehr weise und klug schon vor fast 9 Jahren entschieden, ein intersexuell geborenes Kind nicht vorschnell operieren zu lassen.

Die Theologie spricht – im Gefolge von Kirchenvater Augustin – von der creatio continua. Das bedeutet: Gott ist nicht nur einmalig schöpferisch tätig gewesen, wie man es etwa auf Grund einer Überbetonung von Genesis 1 meinen kann – sondern bis zum jüngsten Tag Schöpfer und Erhalter der Welt. Das spiegelt sich in der Bibel zum Beispiel in Weisheit 11,24-12,1 „Du liebst alles, was ist, und verabscheust nichts von allem, was du gemacht hast; denn hättest du etwas gehasst, so hättest du es nicht geschaffen. Wie könnte etwas ohne deinen Willen Bestand haben, oder wie könnte etwas erhalten bleiben, das nicht von dir ins Dasein gerufen wäre? Du schonst alles, weil es  dein Eigentum ist, Herr, du Freund des Lebens. Denn in allem ist dein unvergänglicher Geist“ (Übersetzung aus Prof. Dr. Jörg Barthel „Am anderen Ufer?“ S.16) und überall dort, wo Menschen Gott angesichts der Vielfalt und Schönheit der Natur preisen.
Damit wird aber auch klar, dass die Rede von „der Schöpfungsordnung“ dann problematisch wird, wenn man die entsprechenden Texte von Genesis 1 als ewig gültiges Gesetz deutet und nicht in ihrem historisch-kulturellen Kontext versteht.
Jeder intersexuelle Mensch muss Theologen herausfordern, die über Gott als Schöpfer nachdenken: Wie predigt und spricht man angemessen über Gott und welche Anthropologie nimmt intersexuelle Menschen in den Blick?

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