ein transsexuelles 7 Jahre altes Mädchen

kommt in diesem kurzen englischsprachigen Youtube-Video zu Wort. An ihr merke ich, wie sehr sich die Zeit in den letzten 40 Jahren verändert hat. In den 1960er Jahren es gab viele Nachwirkungen der NS Zeit, die m.E. bis heute von Historikern zu wenig aufgearbeitet wurden – z.B. im Bereich der Psychiatrie. Mich würde sehr interessieren, ob es dort auch eine kritische Selbstreflexion des NS-Menschenbildes gab?
Die Meinung, dass es zwei psychiatrische Gutachten braucht, um den Vornamen und Personalausweis zu ändern, findet sich im TSG (Transsexuellengesetz) bis heute zementiert – ob sie eine Folge eines Menschenbildes ist, wonach etwas Fremdes erst einmal weggesperrt oder vernichtet werden muss und man Menschen, die transsexuell sind, erst einmal misstrauisch begegnet bzw. gar nicht erst begegnet, sondern sie meidet und Fachleute sucht, die einem per Gutachten helfen, mit dieser Angst umzugehen?
Auch mediale Inszenierungen von transgeschlechtlichen Menschen helfen meiner Meinung nach nur dann, Ängste abzubauen, wenn alle Beteiligten sehr genau wissen, was sie tun und gleichzeitig möglichst wenig die Quotenfrage dazu drängt, ein Klischee zu vermitteln. Eine Stiftung, die bereit wäre, entsprechende Medienarbeit für transgeschlechtliche Menschen zu unterstützen, wäre deshalb wichtig – ebenso die Beratung mit transsexuellen Menschen, die selber Erfahrung im Medienbereich haben.

Sehr hilfreich finde ich Bücher wie das von Udo Rauchfleisch, dass ich und meine Frau derzeit in Ruhe lesen. Eine Rezension werde ich extra veröffentlichen.

Einen Ansatz für eine alternative Form der Psychotherapie/Psychiatrie finde ich in der Frankfurter Schule von Prof. Dr. Stavros Mentzos, der unter anderem zum Thema „Machtpolitische und psychosoziale >>Funktionen<< der Feindbilder“ publiziert hat – ein Thema, mit dem es transgeschlechtliche Menschen immer wieder zu tun haben, wenn sie ein Coming out wagen (mehr dazu in einem anderen Beitrag weiter unten).

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