Wenn Schauspieler sich öffentlich outen,

dann gibt es in den sozialen Medien sehr unterschiedliche Reaktionen (z.B. bei dem entsprechenden Beitrag der ZEIT bei Facebook). Auffallend ist, wie vehement manche Menschen jeden Beitrag der neurobiologischen Forschung zur Entstehung des Phänomens „Transsexualität“, „Transidentität“ bzw. „Transgender“ verleugnen und sich dann meist auch noch klar für eine Unterscheidung von „Trans*“ und „Inter*“ aussprechen – dabei gibt es immer wieder neue Forschungsergebnisse, die sowohl diese Unterscheidung in zwei Kategorien aus biologischer Sicht in Frage stellen als auch die neurologische Verankerung vom Wissen um das eigene Geschlecht deutlich machen. Die entsprechende interdisziplinäre internationale Konferenz an der Goethe Universität Frankfurt fasste den Stand bis 2016 gut zusammen und ist ja jederzeit sogar in Form eines Taschenbuchs nachlesbar (Das Geschlecht in mir, Hg. G. Schreiber).

Liegt es an zunehmendem Fundamentalismus, wenn Forschungsergebnisse ignoriert werden? Oder an traumatisierten Erfahrungen mancher Frauen, die deshalb mit einer Vehemens Schutzräume für Frauen einfordern (durchaus im Blick auf die eigenen Erfahrungen zu Recht), und dann nicht mehr fähig sind, die eigene Sichtweise in Frage zu stellen?

Mir liegt jedenfalls sehr daran, nicht nur meine persönliche Erfahrung als Frau mit „Trans-Biografie“ zu berücksichtigen, sondern auch all das, was ich in der Seelsorge mitbekommen habe und als Basis all meiner Bloggerei natürlich eine fundierte Analyse aktueller Studien zum Thema.

Hier nun fand ich wieder einmal eine Studie, publiziert im Februar 2021 in der renomierten Fachzeitschrift Nature, in der sich (mit einer Fußnote versehen) folgender Satz als Zusammenfassung der derzeitigen neurobiologischen Forschung zu „Genderdysphoria“ (GD = Geschlechtsdysphorie bzw. NVSD) findet:

„For many years, GD has been viewed to be a result of altered cerebral sexual differentiation.“ übersetzt:
„Seit vielen Jahren wird GD als Ergebnis einer veränderten zerebralen sexuellen Differenzierung angesehen.“ 

Bei Pubmed ist die Zusammenfassung des Artikels hier zu finden.

Zum Thema „Kinder“ und „Jugendliche“ gibt es nun einen interessanten Artikel des Tagesspiegels, in dem auch eine Studie zum Thema „Detransition“ erwähnt wird.

Auch eine andere Studie zum Thema neuronale Strukturen sagt: „these point to a possible biological and genetic underpinning of GD as stemming from a discordance between gonadal and brain development.“ Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32801984/

Übersetzt: „Diese weisen auf eine mögliche biologische und genetische Untermauerung der GD hin, die auf einer Nichtübereinstimmung zwischen Gonaden- und Gehirnentwicklung beruht“ – d.h. während der Schwangerschaft entwickeln sich Genitalien und neuronale Strukturen unterschiedlich im Blick auf das Geschlecht.

 

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