die Nadelepilation ist schmerzhaft, aber

für Transfrauen, die weiße/helle Barthaare epilieren müssen, oft der einzige Weg, den störenden Bartwuchs wegzubekommen (zumal es ja immer noch mehr als genug Menschen gibt, die gegen die Behandlung mit Pubertätsblockern Stimmung machen und denen es egal ist, wenn später viel mehr Aufwand und Kosten entstehen, um die Folgen der falschen Pubertät zu beseitigen).

Nachdem ich inzwischen schon viele Epilationssitzungen hinter mir habe, folgende Hinweise (ohne dass ich dafür irgendwelche Sponsoring-Gelder/Werbeeinnahmen bekommen würde):

1. Ca. 1-1,5 Stunden (wichtig: nicht zu kurz vorher, da die Salbe eine längere Einwirkzeit braucht) vor der Nadelepilation die betreffenden Hautoberflächen mit Posterisan Akut Salbe (50mg, Wirkstoff Lidocain – mehr als bei anderen vergleichbaren Produkten, daher höhere Wirksamkeit) einschmieren (mit Handschuh oder danach eben den Finger sofort reinigen).

2. Ca. 15-20 Min. vor der Epilation beim Zahnarzt auf eigene Kosten eine lokale Betäubung von Oberkiefer oder Unterkiefer per Spritze veranlassen (ca. 30 Euro zahle ich dafür pro Betäubung). Mit 3-4 Spritzen ist man erst einmal ziemlich schmerzfrei, wenn im Zahnbereich epiliert wird bzw. bei der Oberlippe.

3. Nach der Epilation: Kühlen (Klimaanlage im Auto auf volle Leistung stellen) und mit Flammazine zu Hause betroffene Stellen für ca. 1-2 Stunden eincremen. Die Salbe ist rezeptpflichtig und sehr wirksam bei dieser Form von Verbrennungen. Ich habe sie über meine Hautärztin verschrieben bekommen.

Leider gibt es Bereiche am Kinn, bei denen Maßnahme 1+2 nur wenig helfen – da wäre es optimal, wenn man via Infusion Schmerzfreiheit herstellen könnte, aber dazu bräuchte es eine Zusammenarbeit eines MVZ mit einem/r Elektrologist:In – in den Niederlanden wird in der 2-Pass-Clinic eine entsprechende Schmerztherapie per Infusion angeboten. Allerdings braucht man sehr viel Expertenerfahrung, um so eine Behandlung bei der gesetzlichen Krankenversicherung anerkannt zu bekommen. Bei mir ergaben sich ein paar Pigmentflecken, aber die wären vielleicht auch so gekommen…

 

Update: Es gab die Frage, ob man auch im Sommer epilieren kann (wegen des Risikos von Pigmentflecken). Antwort: Meine Elektrologistin klärte mich mit einem ausführlichen Informationsblatt über die Risiken und möglichen Nebenwirkungen auf. Darin stand natürlich auch etwas über mögliche „blaue Flecken“, „Pigmentflecken“ usw… – aber unabhängig von der Jahreszeit. Es wurde aber auch dazu geraten, dringend auch bei normalen Lichtverhältnissen die Haut mehr zu schützen als sonst und mehr Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor zu verwenden, da die Haut während der Zeit der Epilation empfindlicher ist.

Update 8/2023: Obwohl ich nun schon längere Zeit nicht mehr epilieren konnte, sind die entsprechenden Hautpartien immer noch sehr lichtempfindlich – das ist im Sommer doch lästig…

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