Professoren-Rätsel

Im folgenden eine Namensliste verschiedener Professoren und die Rätselaufgabe:
Was ist Ihnen allen gemeinsam?

Prof. Dr. Regina-Michaela Wittich; Prof. Dr. Dr. h.c. Heiner Bielefeldt; Prof. Dr. Manfred Nowak; Prof. Dr. Sven Jennessen; Prof. Dr. Friedrich Otto Wolf; Prof. Dr. Herta Daeubler-Gmelin; Prof. Dr. Ulrich Kutschera; Prof. Dr. Ingrid Hotz-Davies; Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß; Prof. Dr. Claudia Dalbert; Prof. Dr. Barbara Thiessen; Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn; Prof. Dr. Melanie Plößer; Prof. Dr. Ronald Lutz; Prof. Dr. Kim-Patrick Sabla; Prof. Dr. María do Mar Castro Varela; Prof. Dr. Dr. Volkmar Sigusch; Prof. i.R. Dr. Franz Hamburger; Prof. Dr. Helma Lutz; Prof. Dr. Reingard Zimmer; Prof. Dr. Martin Dannecker; Prof. Dr. Nora Markard; Prof. Dr. Uwe Bettig; Prof. Dr. Georg Meggle; Prof. Dr. Albert Scherr; Prof. Dr. Eckhard Rohrmann; Prof.em. Roland Eckert; Prof. Dr. Nivedita Prasad; Prof. Dr. Ulf Preuss-Lausitz; Prof. Dr. Benjamin Ortmeyer; Prof. Dr. Marianne Horstkemper; Prof. Dr. Lars Castellucci; Prof. Dr. Peter Bubmann; Prof. Dr. Sabine Hark; Prof. Dr. Beate Binder; Prof. Dr. Christina von Braun; Prof. Dr. Hertha Richter-Appelt; Prof. Dr. Peer Briken; Prof. Dr. Michael Klundt; Prof. Dr. Claudia Lohrenscheit; Prof. Dr. Clarissa Rudolph; Prof. Dr. Katja Sabisch; Prof. Dr. Lisa Pfahl; Prof. Kerstin Palm; Prof. Dr. Notker Schneider; Prof. Dr. jur. Julia Zinsmeister; Prof. Dr. Angela Tillmann; Prof. Dr. Carmen Kaminsky; Prof. Dr. Christine Hauskeller; Prof. Dr. Susanne Schröter; Prof. Dr. Renate Kosuch; Prof. Dr. Isabel Zorn; Prof. Dr. Claudia Honegger; Prof. Dr. Regine Gildemeister; Prof. Dr. Dagmar Brosey; Prof. Dr. med. Uwe Heinemann; Prof. Dr. Elahe Haschemi Yekani; Prof. Dr. Monika Huesmann; Prof. Dr. Harald Stumpe; Prof. Dr. Ulrike Busch; RA Prof. Robert Roßbruch; Prof. Dr. Elmar Brähler; Prof. Dr. Lars Rensmann; Prof. Dr. Dr. h.c. Josef Christian Aigner; Prof Dr Gabriele Haeusler; Prof. Dr. Josefine Heusinger; Prof. Dr. Walter Piel; Prof. Dr. Andreas Kraß; Prof. Dr. Stefan Timmermanns; Prof. Bernhard Kayser; Prof. Dr. Claudia Gather; Professor Dr. Aris Fioretos; Prof. Dr. Astride Velho; Prof. Dr. Andrea Nachtigall; Prof. Dr. Swantje Köbsell; Prof. i.R. Dr. Wolfgang Jantzen; Prof. Dr. Marianne Hirschberg; Prof. Dr. Georg Feuser; Prof. Dr. Susanne Maurer; Prof. Dr. Anke Stallwitz; Prof. Dr. Sigrid Nieberle; Prof. Dr. Yvonne P. Doderer; Prof. Dr. Theresia Degener; Prof. Dr. Tanja Paulitz; Prof. Dr. Eva Rieger; Prof. Dr. Ulrike Schildmann; Prof. Dr. Carola Bauschke-Urban; Prof. Dr. Astrid Fellner; Prof. Dr. Randi Gunzenhäuser; Prof. Dr. Lothar Krappmann; Prof. Dr. Dr. Peter Alheit; Prof. Dr. Jörg Maywald; Prof. Dr. Uwe Bittlingmayer; Prof. Dr. Gabriele Sobiech; Prof. Dr. Michael Wright; Prof. Dr. Stefan Bestmann; Prof. Dr. Sabine Allwinn; Prof. Dr. Andreas Diekmann; Prof. Dr. Christine Riegel; Prof Dr Volker Sommer; Prof. Jutta Allmendinger, Ph.D; Prof. Dr. Iman Attia; Prof. Dr. Claus Melter; Prof. Dr. Anika Oettler; Prof. Dr. Morus Markard; Prof. Dr. Wolfgang Kaschuba; Prof. Dr. Barbara Schäuble; Prof. Dr. Klaus Schönberger; Prof. Dr. Rudi Maier; Prof. Dr. Susanne Viernickel; Prof. Dr. Irene Nierhaus; Prof. Dr. Silke Wenk; Prof. Christian Widdascheck

Ich will das Rätsel gerne auflösen:
Sie alle (und noch viel mehr Menschen) haben die Stuttgarter Erklärung unterzeichnet, die man unter Forderungen hier im Blog verlinkt findet! (Stand: 27.12.2015). Ich freue mich sehr über den Erfolg dieser Erklärung. DANKE!!

Zentrale Sätze, die ich für besonders wichtig halte und die in der Erklärung ausführlich entfaltet werden:
>>Menschen mit so genannten „geschlechtlichen Normabweichungen” brauchen jedoch eine medizinische Behandlung, die ohne geschlechtliche Deutung auskommt und in der sie in ihrem eigenen Geschlecht von Anfang an respektiert werden. Wenn diese Menschen medizinische oder psychotherapeutische Maßnahmen wünschen, brauchen sie eine gesundheitliche Versorgung und Diagnostik, die diesen Umstand berücksichtigt.<<
Das eigene Geschlecht transsexueller Menschen ist eben nicht eines, dass man mit „Alltagstest“ / „Alltagserprobung“ feststellen kann (wie das im bisherigen Diagnoseverfahren vorgegeben ist und von den Vertretern der psychopathologischen Sicht von „Transsexualität“ bzw. „Gender Dysphoria“  erarbeitet wurde – aber dieses psychopathologischen Sichtweisen sind nicht mehr auf state of the art im Bereich wissenschaftlich fundierter und evidenzbasierter Forschungsansätze zum Thema Transsexualität – mehr dazu weiter unten).
Ebensowenig sind die Chromosomen eines Menschen dazu aussagekräftig, da Geschlecht weit mehr ist als das chromosomale Geschlecht, wie man bei Dr. Haupt nachlesen kann. D.h. die bisherigen Diagnosekriterien für Transsexualität im Sinn von F64.0 (ICD) taugen nichts.
Daher stellt sich die zentrale Frage: Wie kann eine Diagnostik künftig menschenrechtskonform und evidenzbasiert abgesichert aussehen?

Eine zentrale Rolle im Blick auf die Frage nach dem eigenen Geschlecht spielen die Neurowissenschaftler, die im Blick auf Transsexualität das Gehirns betonen:

Dank der Erkenntnisse neuro- und biowissenschaftlicher Untersuchungen wird Transsexualität nunmehr als angeboren betrachtet, biologische Grundlage ist das Gehirn (Milton Diamond: „Das wichtigste Sexualorgan sitzt zwischen den Ohren“); das Gehirn ist die Basis des eigenen Geschlechtsbewusstseins – und des eigenen Geschlechtes. Transsexuelle Menschen besitzen mithin ein tiefes inneres Wissen, ein Geschlecht zu haben, das ihnen bei der Geburt nicht zugewiesen, sondern vorenthalten wurde. Daher sind in diesem Fall die Genitalien in gewisser Weise geschlechtlich „diskrepant“ zum Gehirn. Das explizite Bedürfnis der Betroffenen nach Angleichung von Körper und Lebensweise an das eigentliche Geschlecht wird aus heutiger Sicht als natürlich und nicht-pathologisch beurteilt.<<

so die Kernaussage der Neudefinition von Transsexualität, die man auf der Konferenz-Internetseite der Goethe-Universtität Frankfurt lesen kann.

Ich freue mich schon, dass Prof. Dr. Regina Ammicht Quinn bei der Konferenz vom 4.-6.2.2016 in Frankfurt einen wichtigen Vortrag halten wird – genauso, wie viele andere namhafte Wissenschaftler, die bei dieser interdisziplinären und internationalen Konferenz als Vortragende dabei sind:

  • Prof. Dr. Peggy Cohen-Kettenis (University Medical Center, Amsterdam)
  • Prof. Dr. Peter Dabrock (Universität Erlangen)
  • Prof. Dr. Milton Diamond (Pacific Center for Sex and Society, University of Hawaii)
  • Prof. Dr. Gillian Einstein (University of Toronto)
  • Prof. Dr. Dirk Evers (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)
  • Prof. Dr. Dr. Yiftach Fehige (University of Toronto)
  • Prof. Dr. Afsaneh Najmabadi (Harvard University)
  • Prof. Dr. Joan E. Roughgarden (Stanford University / University of Hawaii)
  • Prof. Dr. Eberhard Schockenhoff (Universität Freiburg)
  • Prof. Dr. Mark Solms (University of Cape Town / Arnold Pfeffer Center for Neuro-Psychoanalysis, New York Psychoanalytic Institute)
  • Prof. Dr. Dick Swaab (Netherlands Institute for Neuroscience, Amsterdam)
  • sowie viele andere Akademiker, die (noch) nicht einen Ruf als Professor bekommen haben oder  sich in anderen Berufen etabliert haben…

Dieser Beitrag will nicht Professoren gegenüber anderen Akademikern oder allgemein Menschen aufwerten oder diese abwerten. Wenn man aber immer alle erwähnen will, die eine wichtige Petition oder eine im Internet zugängliche Erklärung mit unterschrieben haben, würde das einfach zu umfangreich (Gott sei Dank lebt unsere Demokratie aber von jeder einzelnen abgegebenen Stimme und einer hohen (Wahl)beteiligung!).
Daher bitte ich um Nachsicht, wenn sich dieser Beitrag explizit auf Professorinnen und Professoren bezieht, die durch ihre Unterschrift bzw. Mitarbeit bei einer Konferenz einen wichtigen Beitrag für die Verständigung zwischen verschiedenen Gruppen in unserem Land leisten.
Dem dient dieser Blog ebenso, wie viele andere Internetblogs und diverse Aktivitäten engagierter Bürgerinnen und Bürger. Aus solchen Beteiligungsprozessen resultierte auch das „Landshuter Modell“ein weiterer Forderungskatalog transsexueller Menschen. Derzeit wird an einem Update des Landshuter Modells gearbeitet. Vielleicht wird diese Neufassung auch zur öffentlichen Abstimmung freigegeben, wenn dafür die technische Manpower vorhanden ist.
Denn eines ist klar: Transgeschlechtliche Menschen sind eine der Gruppen in Europa und weltweit, die massiv von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit bzw. Sexismus und Diskriminierung betroffen sind. Das wird auch aus zwei Beiträgen der Antidiskriminierungsstelle des Bundes deutlich, die im November und Dezember 2015 veröffentlicht wurden.
Der Einsatz für all diejenigen, die von „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ (ein Begriff, zu dem Prof. Dr. Wilhelm Heitmeyer und Prof. Dr. Andreas Zick in Bielefeld viel geforscht haben und bei dem ebenfalls qualitativ evidenzbasierte Folgestudien wünschenswert sind) betroffen sind, ist daher eine zutiefst christliche wie auch gesellschaftliche Herausforderung.

Schon der Apostel Paulus kannte dieses Phänomen, auch wenn er nicht von „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ sprach, sondern es so formulierte: „wir sind geachtet wie Schlachtschafe.“ (Die Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers, deutsche Bibelgesellschaft Stuttgart 1984, Römerbrief, Kapitel 8 Vers 36) – und deshalb habe ich bei der Konferenz in Frankfurt einem Workshop den Titel „Wir wollen keine von St. Pauli“ gegeben… Aber wir Christen leben aus der Hoffnung, die sich aus den Verheißungen Gottes speist, wie schon Martin Luther immer wieder betonte. Eine Verheißung für diejenigen, die unter „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ selber leiden oder aus anderen Gründen Leid erleben, findet man in der heutigen (30.12.2015) Tageslosung:
„Der HERR heilt, die zerbrochenen Herzens sind, und verbindet ihre Wunden.“ (Psalm 147,3)
Morgen werde ich über zur Frage der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und dem Umgang mit Leid bzw. über Römer 8,31b-39 eine Predigt halten. Wer daran Interesse hat und den Altjahresabend in der Christuskirche Landshut mit einem Gottesdienst mit anderen zusammen feiern will: Herzliche Einladung.

 

 

 

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